Anklage Vatermord

Martin Pollack

Über das Buch

Im Spätsommer 1928 kommt der aus Riga stammende jüdische gut betuchte Zahnarzt Max Halsmann während einer Bergwanderung im Zillertal zu Tode. Er wurde von seinem Sohn Philipp begleitet. Schnell wird klar, Max Halsmann starb nicht an den Folgen eines Unfalls, sondern wurde brutal ermordet. Der einzig mögliche Täter scheint sein Sohn Philipp zu sein, der noch am Tag des Mordes verhaftet wird. Von Beginn an schlägt ihm, der sich zudem auch ungeschickt und zuweilen arrogant verhält, eine Welle aus Vorurteilen und Hass entgegen. In einem reinen Indizienprozess wird er schuldig gesprochen. Die öffentliche Meinung ist in zwei Lager gespalten, einerseits Jubel, insbesondere unter den immer mehr Anhänger findenden Nazis und andererseits Entsetzen ob des unfairen Prozesses. Freunde und auch zahlreiche Prominente jener Zeit erreichen eine Revision.

Martin Pollack rollt den Fall aus den 20-iger Jahren neu auf, studierte die alten Akten und Protokolle, beleuchtet den Tathergang, die Gutachten und die Prozesse, vor allem aber den Menschen Philipp Hansmann und die politische Stimmung jener Tage in Tirol. 

Bemerkenswert: Das Stigma " Vatermörder" behielt Halsmann bis zu seinem Lebensende, da man ihn nicht rehabilitierte. Rechtskräftig verurteilt, durfte der Begnadigte sein Studium in Dresden nicht mehr zu Ende führen. Notgedrungen gründete er in Paris eine neue Existenz als Photograph, Auf der Flucht vor den Nazis verhalf Albert Einstein dem Schwergeprüften zu einem Visum in die USA, wo Halsmann 1979 als einer der erfolgreichsten und berühmtesten Photographen des letzten Jahrhunderts verstarb.

 

ISBN: 978-3-596-16040-2

Innsbruck

im Literaturatlas anzeigen

Lit Cities verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu bieten. Bitte stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu.

Ich stimme zu