Mars

Fritz Zorn

Über das Buch

Der junge Autor Fritz Zorn beschreibt in "Mars" lakonisch sein von einer Krebserkrankung ausgelöstes Erschrecken über sein viel zu kurzes nicht gelebtes Leben.

Im Angesicht des nahenden Todes wird ihm klar, dass während seiner zugleich behüteten und strengen Kindheit in einer wohlhabenden, grossbürgerlichen Familie am Zürichsee und hinter der Fassade seiner geradlinigen beruflichen Karriere für ihn als Menschen fast alles falsch gelaufen ist. Seine Krankheit deutet er als Symptom eines den gesamten gesellschaftlichen Organismus befallenden Degenerationsprozesses.

Zorn hat die Veröffentlichung seiner Aufzeichnungen nicht mehr erlebt, er starb 1976 mit 32 Jahren an Krebs. Das autobiografische Buch wurde wegen seiner Radikalität und rebellischen Diktion für die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung protestierenden Jugend zu einem Kultbuch.

ISBN: 978-3-596-22202-5

„Ich bin jung, reich und gebildet; und ich bin unglücklich, neurotisch und alleine.“ Das sind die ersten Worte in „Mars“, dem autobiografischen Roman von Fritz Zorn bzw. Fritz Angst. Für das Buch hat sich der Autor gezielt ein Pseudonym ausgesucht. Ein Wort, das nicht passender seinen emotionalen Zustand gegenüber der Gesellschaft symbolisieren könnte. 

Das erste Mal las ich „Mars“ in meinen Jugendjahren. Wie der Protagonist bin ich ebenfalls an der „Goldküste“, wie die Gemeinden des rechten Seeufers des Zürichsees genannt werden, aufgewachsen. Obwohl Fritz Zorn das Buch Mitte der 70er Jahre geschrieben hat, gibt es verblüffend viele parallel zwischen unseren Welten.

Zorn führt seine Krebserkrankung auf den psychischen Druck zurück, welchen er durch sein privilegiertes Umfeld und den damit verbunden Erfahrungen erleiden musste. Das Buch begleitet mich bis heute. Ich habe es bereits unzählige Male gelesen. Damals wie heute ist die Geschichte von Fritz Zorn ein wichtiger Ausgangspunkt meiner persönlichen Auseinandersetzung mit den Privilegien der Welt, in der ich aufwachsen durfte.

Das Buch zeigt ein Zürich wie es jeder kennt oder vermutet: „jung, reich und gebildet“, aber auch eine Stadt, welche sich oft selbst im Wege steht, seine Schönheit zu teilen. 

Mein Exemplar hat schon einiges miterlebt und der Umschlag ist bereits komplett vom Inhalt gelöst. Womöglich ein Zeichen dafür, dass alte Ideale uns niemals davon abhalten sollten, unsere Augen gegenüber Neuem zu öffnen. 

Zürich

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