Über das Buch

Nach seinem frühen Tod scheint Martin Kippenberger (1953 –1997) so kanonisiert, wie er zu Lebzeiten umstritten war. Allerdings wird er meist nur als Maler wahrgenommen, dagegen kaum als die epochale Figur, die auf ihre Art so gut wie alles machte: Kunst, Performances, Skandale, Feiern, Reisen, Punkrock, Kalauer und nicht zuletzt auch Bücher.

Der Journalist Diedrich Diederichsen, der Kippenbergers Weg aus nächster Nähe verfolgt hat, präsentiert eine Auswahl aus den inzwischen schwer gesuchten Textpublikationen, namentlich Café Central. Skizze zum Entwurf einer Romanfigur, Durch die Pubertät zum Erfolg und 1984 wie es wirklich war am Beispiel Knokke.

'Wie Martin Kippenberger in der Kunst das Prinzip Autorenschaft aus den Angeln hob, so auch in der Literatur. Er umarmte den Dilettantismus. „Der Schüler macht alles richtig in Fehlschreibung“, heißt es einmal über seine Schulzeit. Der Künstler macht alles richtig im Schlechtdichten.' Tagesspiegel Kultur 

ISBN: 978-3-518-12486-4

Der Künstler Martin Kippenberger konnte wahnsinnig gut mit Worten umgehen. Zum Glück hat Diedrich Diederichsen seine gesammelten Texte als Buch herausgegeben, unter anderem ist darin die Story „1984 / wie es wirklich war / am Beispiel Knokke“ zu finden, die eine bemerkenswerte Entstehungsgeschichte hat. Kippenberger verbrachte 1984 eine Woche im belgischen Badeort Knokke. Er reiste mit der Bahn an, ging dort essen, ins Kino, tanzen, reiste wieder ab. Er notierte alles und ließ dann von seiner Assistentin Annette Grotkasten diese Reise anhand seiner Notizen nacherleben und aufschreiben, als zusammenhängenden Text, aber aus seiner Perspektive. Vom Stil her sollte es möglichst langweilig sein. Man muss sagen, dass ihr das sehr gut gelungen ist.

Johanna Adorján

Johanna Adorján

Journalistin & Schriftstellerin

Knokke-Heist

im Literaturatlas anzeigen

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