Neu-York wirkt auch Jahrzehnte nach der Eroberung durch die Briten immer noch recht holländisch; die alteingesessenen Familien reden Englisch mit Akzent, am Hafen weht der Union Jack über schmalen Fachwerkhäusern, am anderen Ende der Stadt ist der Broad Way (vorher Breede Weg) auf Höhe der Wall Street durch ein Tor versperrt. Draußen hängen Skalps: Verbündete Indianerstämme haben sie französischen Soldaten abgenommen. Eines Tages steigt ein Brite namens Smith im Regen von einem aus London kommenden Segler. Der junge Mann scheint über Geld zu verfügen, er trägt den Wechsel einer Londoner Bank mit sich. Schnell findet er Zugang zur Gesellschaft, wird er zu einer Berühmtheit in der Stadt. Leider auch bei den Falschen: Smith wird überfallen und ausgeraubt. Niemand darf von der prekären neuen Lage erfahren, das Schuldgefängnis droht. Und dann kommt Smiths Affäre mit der Frau eines hohen Offiziers ans Licht. Ein Duell ist unumgänglich, und ausgerechnet sein bester Freund fordert ihn, ein exzellenter Fechter.
Wir schreiben das Jahr 1746. Der schräg über den Rücken der hügeligen Insel Manahatta laufende Pfad der Algonkin heißt jetzt Broad Way. Seit die Engländer vor einigen Jahren die Holländer vertrieben haben, mischen sich unten an der Süd-Ost-Spitze unter die schiefen Holzhäuser immer mehr Ziegel. Und schon ein kurzes Stück Weges den Broad Way Richtung Norden reicht, um an die Grenze der Kleinstadt Neu York zu gelangen. Freies Feld und schließlich ein Bretterzaun – das Ende der „zivilisierten“ Welt. An den Brettern trocknen die Haarbüschel der Skalps, die jetzt verbündete „Indianer“ den verfeindeten Franzosen vom Schädel geschnitten haben. Hierher kommt ein junger, reicher Engländer namens Smith, tauscht widerwillig echte Goldstücke gegen die hier üblichen schmutzigen, handbeschriebenen Papierlappen der neuen Währung – und wird sofort ausgeraubt.
Ein meisterhaft geschriebener, super unterhaltsam-spannender Geschichtsroman, über das im Entstehen begriffene New York, samt der ganzen Rohheit der beginnenden Kapital-Wirtschaft, neckischen Frauenzimmern, einem Duell und allerlei Schmutz und lebhaft geschilderten Gerüchen der noch weit von der Weltmetropole entfernten Stadt Neu York. Oder wie die London Times zu schreiben pflegt: "Wie ein neu entdeckter Roman von Henry Fielding mit Bonusmaterial von Martin Scorsese."
Lit Cities verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu bieten. Bitte stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu.
Ich stimme zu