Todesarten Zyklus

Ingeborg Bachmann

Über das Buch

Als Ingeborg Bachmann am 17. Oktober 1973, in der römischen Klinik Sant Eugenio ihren mysteriösen, nie ganz aufgeklärten Verbrennungstod starb, hinterließ sie an gedruckten Büchern nur ein schmales OEuvre. Doch ihr chaotischer Nachlass war eine Goldgrube. Fast die Hälfte dieses literarischen Nachlasses bildet den sogenannten "Todesarten"-Projekt, jenen formidablen, aber unvollendeten Romanzyklus. 

Die Sphinx der neueren deutschen Literatur war lyrische Göttin in den fünfziger Jahren, eine sich geheimnisvoll verschließenden Dichterin in den Sechzigern und schließlich eine feministischen Ikone in den Siebzigern. 

Im vieltausendseitigen Todesarten Zyklus beleuchtet sie u.A. die tiefenpsychologischen Schichten des Individuums in seiner Historie, um so die verheerenden Auswirkungen des nationalsozialistischen Erbes für die nachfolgenden Generationen aufzuzeigen – eine persönliche Standortbestimmung Ingeborg Bachmanns, aber auch eine Abrechnung mit ihrer Zeit und deren Vergangenheitsaufarbeitung.

Und wer hätte es gedacht: Sogar Thomas Bernhard, der Menschenfeind, setzte ihr in seinem Roman "Auslöschung" in der Gestalt der Dichterin Maria ein bewunderndes Denkmal. Eine Luxusdame in einem "opernhaften Aufzug", mit "schwarzer Samthose...". Das passt: Ingeborg Bachmann hatte im Nachkriegs-Wien Philosophie studiert und über Martin Heidegger promoviert, mit ehrgeiziger Absicht: "Diesen Mann werde ich jetzt stürzen!"

ISBN: 978-3-8260-3170-0

Bachmann erforscht den abgrundtiefen Krieg und die Nachkriegszeit Europas und Österreichs und seiner Sprachen und Gedanken in einer Weise, die nur in ihren Worten beschrieben und eingeordnet werden kann, Daher ist es schwer, etwas darüber zu sagen. Ich fühle tiefste Liebe für und größte Angst vor ihr.

Paul Feigelfeld

Paul Feigelfeld

Kultur- und Medienwissenschaftler

Wien

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