Naokos Lächeln

Haruki Murakami

Über das Buch

Tokio in den späten 60er Jahren: Während sich auf der ganzen Welt die Studenten versammeln, um das Establishment zu stürzen, gerät auch das private Leben von Toru Watanabe in Aufruhr. Mit seiner ersten Liebe Naoko verbindet ihn eine innige Seelenverwandtschaft, doch ihre Beziehung ist belastet durch den tragischen Selbstmord ihres gemeinsamen Freundes Kizuki. Als die temperamentvolle Midori in sein Leben tritt, die all das ist, was Naoko nicht sein kann, muss Toru sich zwischen Vergangenheit und Zukunft entscheiden. 

"Murakami zu lesen kann bedeuten, die U-Bahn-Haltestelle zu verpassen." (Die Zeit)

ISBN: 978-3-442-73050-6

Wenn ich dieses Buch aufschlage, stehen auf der ersten Seite in meiner krakeligen Schreibschrift vier Jahreszahlen: 2010. 2011. 2013. 2016. 

Mit der Erinnerung ist es eine seltsame Sache. Ich erinnere mich nicht mehr daran, wie ich zu diesem Buch kam. Ob es mir empfohlen wurde, oder ob ich es selbst gefunden habe. Aber ich erinnere mich genau an den Moment, in dem ich mich in die Geschichte verliebt habe. Ich war 21 und für einige Monate in Tokyo. Allein und weit weg von allem, was mein Leben damals so ausmachte. Als ich im Park sitzend, nach einigen Kapiteln aufsah, überkam mich dieses Gefühl. Als würde ich mich endlich an etwas erinnern. Etwas das ich noch nicht kannte und vielleicht schon immer vermisst hatte. In diesem Moment spürte ich, dass diese Stadt auf mich wartete. 

Ich nahm das Buch nicht zurück nach Deutschland, sondern ließ es bei meinen Verwandten. Bei all meinen nachfolgenden Japanreisen, ging mir nach gewisser Zeit der Lesestoff aus und ich griff wieder zu „Naoko’s Lächeln“. Vier Versionen meines Ichs - in vier verschiedenen Phasen meines Lebens - haben dieses Buch gelesen. Manche Dinge verstand ich mit den Jahren anders. Aber dieses eine Gefühl kehrte immer wieder zurück. 

Wie viele Jahreszahlen wohl noch dazukommen? 

Mariko Minoguchi

Mariko Minoguchi

Drehbuchautorin & Regisseurin

Tokio

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