Die Ladenhüterin

Sayaka Murata

Über das Buch

Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sichs versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.

Bemerkenswert: Die Autorin Sayaka Murata arbeitete selbst als Aushilfskraft in einem dieser kleinen japanischen Supermärkte.

ISBN: 978-3-351-03703-1

Ich bin in Tokio immer sehr früh aufgewacht. Da war alles zu, ausser ein Family Mart, in dem ein übermüdeter Mann gearbeitet hat. Er hat mich an die Ladenhüterin erinnert, an diese Freiheit durch Zwänge. Überhaupt kommen einem viele Japaner so vor, als würden sie die Arbeit als Halt begreifen, aber gleichzeitig wissen, dass es vielleicht schön wäre, mehr Zeit mit seinen Freunden zu verbringen.

Martin Fengel

Martin Fengel

Fotograf

Tokio

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