1981. Es war ein anderes Land, aber es waren die gleichen Fragen. Was ist richtig, was ist falsch? Damals wie heute ging es um Schuhe. Und um Autos. Ein 200D muss es sein für Boris, nur der ist richtig und nur in der richtigen Farbe: rot, Feuerwehr. Genauigkeit war wichtig, daraus entstand Wirklichkeit: Namen auf Klingelschildern und von Prominenten, eine Folge von Dallas, ein Friseurtermin bei Vidal Sassoon. Es wird viel gefeiert in diesem Buch, und schließlich gibt es noch eine Ohrfeige für Dorothe. Später nannten die Kritiker so etwas Popliteratur, aber als Roth das Buch 1982 veröffentlichte, waren die meisten einfach sprachlos. Ja bitte, was ist denn das? Heute, 30 Jahre später, ist dieser Klassiker neu zu entdecken. (Moritz von Uslar)
1982 erschien Christopher "Bobby" Roths Roman 200D. Die Story ist schnell erzählt: Der Protagonist kauft sich einen Mercedes 200D und streift währenddessen ein Wochenende durch München: Auf der Tour der Leiden durch Nachtklubs, zum Fischessen in die Romagna Antica oder er geht zum Friseur. Als Personal tauchen einige Figuren jener Zeit auf, z.B. die Film-Machos Klaus Lemke, Bernd Eichinger und Helmut Dietl.
Ich bin kein Zahlenmystiker, aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. 1982 wurde ich geboren. Als ich das Buch 2015 in die Hände bekam, war ich gerade in einen turbulenten Münchner Sommer verstrickt, dem ich, inspiriert von der fabelhaften Zeitkapsel 200D, nein geradezu von ihr gedrängt, schliesslich einen Roman gewidmet habe. Bobby schrieb das Vorwort: "Endlich"
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