Cerebro Frito (2018) handelt von Alkohol. Fahrrädern. Der Isar. Dekadenz. Saisonaler Sorglosigkeit. Einem vietnamesischen Fischritual. Zeitgeist in einer Konserve. Vor dem Hintergrund des endlosen Sommers 2015, in dem ein Zirkel Münchner dem Höhepunkt des Hedonismus entgegentaumelte, während die Flüchtlingskrise und die Rückkehr des hässlichen Deutschen bereits ein Unwetter an den Horizont werfen, marodiert der Ich-Erzähler zwei Tage durch seine Stadt, ein felsiges Tier auf einem Vulkanstein. Er konkurriert dabei mit der Dopinghistorie der Tour de France, wird von einem Spanner gestört und verendet schließlich in einem Hinterhof in der Isabellastrasse. Eine absurde Geschichte, getrieben von Hitze, Sensationssehnsucht und Langeweile.
Wer grosse Literatur erwartet, wird eigentlich immer enttäuscht, aber ich würde Cerebro Frito als München Buch wärmstens empfehlen. Weil ich drin vorkomme, und weil es einen der schönsten Sommer beschreibt, die ich in München erlebt habe. Es so ganz wie's war festzuhalten, schafft wohl kein Schriftsteller, aber das, was Lukas gemacht hat, kratzt schon an der Wirklichkeit dieser geheimnisvollen Monate, die wir da verbracht haben. Soweit ich mich erinnern kann, erinnerungsverstärkenden Substanzen haben wir ja nicht zu uns genommen.
Als ich anfing das Buch zu lesen, wusste ich sofort: ich muss diese Stadt verlassen! ;)
▶️ Lit Cities Radio strahlt Cerebro Frito Vibes aus ▶️
Mit Maximo Triolo, Maxim Naim Razooki, Oli Jones, Jonas Imbery, Martin Fengel, und Niklas Ljungren. "Bloody Mary" 🤯🤘🏻🍹
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